Noch dramatischer ist die Prognose für das Jahr 2060. Bis dahin könnten knapp 220.000 Rheinland-Pfälzer auf pflegerische Hilfe angewiesen sein. Eine Abschaffung der Fachkraftquote – wie vom der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) gefordert – löse das Problem nicht. Ganz im Gegenteil: Es verschlechtere „die Versorgung nachhaltig“, sagt Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.
Es geht nur mit Fachkraftquote und Personalbemessung
„Vielmehr muss sich die Fachkraftquote endlich am echten Pflegebedarf des einzelnen Pflegebedürftigen orientieren, was dazu führt, dass gegebenenfalls auch deutlich mehr Pflegefachkräfte als jetzt eingesetzt werden müssen. In Rheinland-Pfalz ist die Fachkraftquotendefinition schon jetzt absolut aufgeweicht, da bereits heute schon Personen mit einbezogen werden können, die nicht im Entferntesten etwas mit Pflege zu tun haben“, so Mai. Eine verpflichtende Personalbemessungsvorgabe in den Krankenhäusern sei ein weiterer Baustein, um gute Pflege auch zukünftig zu gewährleisten.
Schluss mit Dividenden-Ausschüttungen
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Wer eine qualitativ hochwertige und angesessene Pflegeversorgung wünsche, müsse sich deutlich für einen erheblichen finanziellen Mittelzufluss in das Pflegesystem einsetzen, meint der Pflegepräsident. Gleichzeitig muss der Abfluss von Mitteln aus dem Sozialsystem zugunsten von Dividenden-Ausschüttungen staatlich eingeschränkt und klar reguliert werden. Sozialversicherungsbeiträge seien für die Menschen da, nicht für profitorientierte Unternehmen wie private Pflegeheim- und Klinikbetreiber.
Quelle: Landespflegekammer Rheinland-Pfalz/kig