Oftmals finden sich – speziell in stationären Pflegeeinrichtungen – Dienstzeiten oder Arbeitszeiten, die schon lange nicht mehr hinterfragt worden sind. Alle haben sich daran gewöhnt und alle wissen, wie es läuft. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen ich im August 1996 schon wusste, wie ich im Oktober 1998 arbeiten würde. Damals folgten wir einem starren 14-tägigen Spät- und Frühdienstmuster mit klar zugeteilten Wochenenden.
Erst ausgiebiger Smalltalk, dann Hektik
Ein anderes Beispiel: Eine stationäre Pflegeeinrichtung in Berlin, Dienstbeginn 6 Uhr. Alle waren pünktlich da, das kleine Dienstzimmer war brechend voll. Wir saßen bis 6.30 Uhr dort und was taten wir?
Jobportal pflegen-online.de empfiehlt:
- Wir rauchten eine nach der anderen.
- Wir lauschten den Anekdoten der Stationsleitung aus ihrem Privatleben.
- Wir hörten der täglichen Verkündung der Funktionspflegeeinteilung zu.
Und wir langweilten uns.
Danach stürmten wir dann in die Zimmer der Bewohner und immer hieß es: „Wir haben keine Zeit!” Dieses Beispiel zeigt, wie verhängnisvoll es werden kann, wenn Arbeitszeiten und Arbeitsaufkommen nicht miteinander korrespondieren. Der wichtigste Merksatz heute heißt daher: „Nur weil etwas immer so war, muss es nicht immer so bleiben!”
Beginnen Sie mit einer Ablaufanalyse
Wenn Sie das Gefühl haben, die Arbeitsabläufe laufen nicht rund, es besteht keine Harmonie zwischen dem Arbeitsaufkommen, Arbeitszeiten und Personalplanung, dann sollten Sie
- Ihre Vorgesetzte ansprechen und um Veränderung bitten
eine Ablaufanalyse anregen - selbst die Abläufe überprüfen (die kleinen am Klienten selbst, die großen auf der
Station, in der Pflegegruppe).
Trauen Sie sich! Bitten Sie Ihre Vorgesetzte um ein Gespräch - Mitarbeiter, die mitdenken und Initiative ergreifen, sind gern gesehen.
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Autorinnen: Sandra Masemann/Barbara Messer (Bearbeitung für pflegen-online: Michael Handwerk)